Kirche "St. Ulrich" Wetterfeld

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Kirche St. Ulrich Wetterfeld

Wetterfeld spielt eine besondere politische Rolle, in der herzoglichen und kurfürstlichen Ämtereinteilung war der Ort Sitz eines Pflegamts. Der Pfleger vereinigte in seiner Hand eigentlich die gesamte staatliche Macht als Vertreter des Landesherrn. Bis 1329 ist es ein bayerisch-herzogliches Pflegamt, bis 1628 ein pfälzisch-kurfürstliches Amt, ab da eine kurfürstlich-bayerische Behörde. 1799 wird Wetterfeld ein Landgericht, das 1815 nach Roding verlegt wird. Für alle beschriebenen Orte gilt, dass der Pfleger von Wetterfeld die Hochgerichtsbarkeit (Blutgerichtsbarkeit) ausübt, während die Hofmarken (auch die Klöster Walderbach und Reichenbach) die Niedergerichtsbarkeit innehatten. So gehörte die Bauern in den Ortschaften niedergerichtlich entweder zum Hofmarksherrn oder zum Abt. Es gab aber auch Pflegamtsuntertanen, die niedergerichtlich der Pfleger vertrat. Nach der ersten Klosteraufhebung in der Reformationszeit verloren Walderbach und Reichenbach die Niedergerichtsbarkeit außerhalb der Klosterhofmark endgültig an das Pflegamt.





Die Filialkirche St. Ulrich ist im Rokokostil konzipiert, insbesondere der Hochaltar. Er zeigt den hl. Ulrich, Bischof von Augsburg, maßgeblich an dem Sieg über die Ungarn auf dem Lechfeld (955) beteiligt, und den hl. Wolfgang, Bischof von Regensburg. Letzterer ist auch der Gründer von St. Wolfgang am Wolfgangssee (Kirche als Attribut). Der hl. Ulrich hat als Zeichen einen Fisch, der an die Legende erinnert, wonach sich ein Stückchen Gans in einem Fisch verwandelt hat. Das Flächenrelief an der Nordostwand, der Spätgotik zuzuordnen, zeigt den Heiligen nochmals (lediglich neugerahmt). Neben diesen politischen Bischöfen hat der Heilige im Auszug, Aloysius von Gonzaga, eher erzieherische Bedeutung. Dargestellt mit Kreuz und Lilienstängel ist er der Heilige der Reinheit und wurde der heranwachsenden Jugend als Vorbild empfohlen. Betrachtenswert ist auch hier der Kreuzweg.

 

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Quelle:

Landratsamt Cham

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Organisation:

Landratsamt Cham

Zuletzt geändert am 18.12.2024

ID: p_2402